Zur Diagnostik von Störungen des Sozialverhaltens können verschiedene Testverfahren und diagnostische Instrumente eingesetzt werden. Hier sind einige gängige Methoden: 1. **Klinische Interviews**: Strukturierte oder halbstrukturierte Interviews wie das "Kinder-DIPS" (Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter) können verwendet werden, um detaillierte Informationen über das Verhalten und die sozialen Interaktionen des Kindes zu sammeln. 2. **Fragebögen und Checklisten**: - **Child Behavior Checklist (CBCL)**: Ein weit verbreiteter Fragebogen, der von Eltern ausgefüllt wird und verschiedene Verhaltensprobleme und emotionale Schwierigkeiten erfasst. - **Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ)**: Ein kurzer Fragebogen, der von Eltern, Lehrern oder Jugendlichen selbst ausgefüllt werden kann und sowohl positive als auch problematische Verhaltensweisen erfasst. 3. **Verhaltensbeobachtungen**: Direkte Beobachtungen des Kindes in verschiedenen sozialen Kontexten (z.B. Schule, Zuhause) können wertvolle Informationen über das Sozialverhalten liefern. 4. **Projektive Tests**: Tests wie der "Thematische Apperzeptionstest (TAT)" oder der "Rorschach-Test" können verwendet werden, um unbewusste Konflikte und Motive zu erfassen, die das Sozialverhalten beeinflussen könnten. 5. **Soziometrische Verfahren**: Diese Verfahren erfassen die sozialen Beziehungen und Positionen innerhalb einer Gruppe, z.B. durch Befragung von Klassenkameraden über die Beliebtheit und soziale Integration des Kindes. 6. **Diagnostische Kriterien**: Die Anwendung der diagnostischen Kriterien aus dem DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) oder der ICD-10 (International Classification of Diseases) hilft, eine formale Diagnose zu stellen. Diese Verfahren werden oft kombiniert, um ein umfassendes Bild des Verhaltens und der sozialen Interaktionen des Kindes zu erhalten.