Relatives Risiko (RR) und Attributables Risiko (AR) sind wichtige Konzepte in der Epidemiologie, um das Risiko von Krankheiten in verschiedenen Populationen zu vergleichen und zu quantifizieren. **Szenario:** Stell dir vor, es gibt eine Studie, die den Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs untersucht. Die Studie umfasst zwei Gruppen: Raucher und Nichtraucher. - **Raucher:** 1000 Personen, davon entwickeln 200 Lungenkrebs. - **Nichtraucher:** 1000 Personen, davon entwickeln 50 Lungenkrebs. **Relatives Risiko (RR):** Das Relative Risiko vergleicht das Risiko einer Erkrankung in der exponierten Gruppe (Raucher) mit dem Risiko in der nicht exponierten Gruppe (Nichtraucher). RR = (Inzidenzrate der Erkrankung in der exponierten Gruppe) / (Inzidenzrate der Erkrankung in der nicht exponierten Gruppe) Inzidenzrate bei Rauchern = 200/1000 = 0.2 Inzidenzrate bei Nichtrauchern = 50/1000 = 0.05 RR = 0.2 / 0.05 = 4 Das bedeutet, dass Raucher ein 4-mal höheres Risiko haben, Lungenkrebs zu entwickeln, verglichen mit Nichtrauchern. **Attributables Risiko (AR):** Das Attributable Risiko gibt an, wie viel des Risikos in der exponierten Gruppe auf die Exposition zurückzuführen ist. AR = (Inzidenzrate der Erkrankung in der exponierten Gruppe) - (Inzidenzrate der Erkrankung in der nicht exponierten Gruppe) AR = 0.2 - 0.05 = 0.15 Das bedeutet, dass 15% des Risikos für Lungenkrebs bei Rauchern direkt auf das Rauchen zurückzuführen sind. **Zusammenfassung:** - Das Relative Risiko (RR) zeigt, dass Raucher ein 4-mal höheres Risiko haben, Lungenkrebs zu entwickeln, als Nichtraucher. - Das Attributable Risiko (AR) zeigt, dass 15% des Risikos für Lungenkrebs bei Rauchern auf das Rauchen zurückzuführen sind. Diese Konzepte helfen, die Auswirkungen von Risikofaktoren auf die Gesundheit zu quantifizieren und zu verstehen.