Warum kann ein Surfactant-Mangel bei Frühgeborenen Säuglingen zu lebensbedrohlichen Atemfunktionsstörungen führen?

Antwort

Ein Surfactant-Mangel bei frühgeborenen Säuglingen kann zu einer lebensbedrohlichen Atemfunktionsstörung führen, weil Surfactant eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Lungenfunktion spielt. Surfactant ist eine Substanz, die in den Alveolen (Lungenbläschen) produziert wird und dafür sorgt, dass die Oberflächenspannung der Flüssigkeit in den Alveolen verringert wird. Bei einem Mangel an Surfactant kommt es zu folgenden Problemen: 1. **Erhöhte Oberflächenspannung**: Ohne ausreichenden Surfactant können die Alveolen nicht richtig expandieren, was zu einer erhöhten Oberflächenspannung führt. Dies macht es schwierig, die Lungen mit Luft zu füllen. 2. **Atelektasen**: Die Alveolen können kollabieren (Atelektasen), was die Gasaustauschfläche verringert und zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Blutes führt. 3. **Verminderte Lungencompliance**: Die Lunge wird steifer und weniger dehnbar, was die Atmung erschwert und zu einer erhöhten Atemarbeit führt. 4. **Hypoxie und Hyperkapnie**: Der Mangel an effektivem Gasaustausch kann zu Hypoxie (Sauerstoffmangel) und Hyperkapnie (erhöhtem Kohlendioxid) führen, was lebensbedrohlich sein kann. Frühgeborene Säuglinge haben oft nicht genügend Zeit, um ausreichend Surfactant zu produzieren, da die Produktion normalerweise in der späten Schwangerschaft beginnt. Daher sind sie besonders anfällig für das Atemnotsyndrom (RDS), das durch diesen Mangel verursacht wird.

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