Bischof Graf von Galen war ein prominenter Kritiker der nationalsozialistischen Euthanasie-Programme in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs. In seinen berühmten Predigten von 1941 stellte er sich vehement gegen die Tötung von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen, die von den Nazis als "lebensunwert" betrachtet wurden. Er argumentierte, dass das Leben jedes Menschen, unabhängig von seiner Gesundheit oder seinen Fähigkeiten, einen inhärenten Wert hat und dass die Tötung von Menschen aus utilitaristischen Gründen moralisch und ethisch inakzeptabel sei. Seine Stellungnahme war nicht nur eine religiöse, sondern auch eine humanistische, die die Würde des Menschen in den Vordergrund stellte. Graf von Galen appellierte an das Gewissen der Menschen und der Gesellschaft, sich gegen solche unmenschlichen Praktiken zu wehren. Seine Predigten trugen dazu bei, das Bewusstsein für die Gräueltaten des Regimes zu schärfen und leisteten einen wichtigen Beitrag zur Widerstandsbewegung gegen die Euthanasie-Programme.