Die physiologischen Mechanismen zur Verhinderung der Autodigestion des Pankreas sind entscheidend, um die Integrität des Organs zu schützen und eine ordnungsgemäße Verdauungsfunktion aufrechtzuerhalten. Hier sind die wichtigsten Mechanismen: 1. **Inaktive Vorstufen (Zymogene)**: Die Verdauungsenzyme des Pankreas werden in inaktiven Formen (Zymogenen) produziert, wie z.B. Trypsinogen, das erst im Dünndarm aktiviert wird. Dies verhindert, dass die Enzyme im Pankreas selbst aktiv werden. 2. **Trypsin-Inhibitoren**: Der Pankreas produziert spezifische Inhibitoren, die die Aktivität von Trypsin und anderen Enzymen hemmen, um eine vorzeitige Aktivierung im Pankreas zu verhindern. 3. **Anatomische Barrieren**: Die Struktur des Pankreas und die umgebenden Gewebe bieten eine physische Barriere, die das Risiko einer Enzymaktivierung im Pankreas selbst verringert. 4. **Regulation durch Hormone**: Hormone wie Cholecystokinin (CCK) und Sekretin regulieren die Freisetzung von Verdauungsenzymen und Bicarbonat aus dem Pankreas, was die Aktivierung der Enzyme im richtigen Moment im Dünndarm fördert. 5. **Bicarbonatsekretion**: Die Sekretion von Bicarbonat neutralisiert die Magensäure im Dünndarm und schafft ein optimales pH-Umfeld für die Aktivierung der Enzyme, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Autodigestion im Pankreas verringert wird. Diese Mechanismen arbeiten zusammen, um sicherzustellen, dass die Verdauungsenzyme erst im Dünndarm aktiv werden, wo sie ihre Funktion erfüllen können, ohne das Pankreas zu schädigen.