Warum beeinflussen Östrogen und Progesteron gemeinsam den Blutdruck?

Antwort

Östrogen und Progesteron sind die wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone und beeinflussen gemeinsam viele Körperfunktionen, darunter auch den Blutdruck. Ihr Zusammenspiel wirkt sich auf verschiedene Mechanismen im Herz-Kreislauf-System aus: 1. **Gefäßerweiterung durch Östrogen:** Östrogen fördert die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) in den Blutgefäßen. NO wirkt gefäßerweiternd, was den Widerstand in den Gefäßen senkt und somit den Blutdruck reduziert. Außerdem beeinflusst Östrogen die Salz- und Wasserausscheidung über die Nieren, was ebenfalls blutdrucksenkend wirkt. 2. **Wirkung von Progesteron:** Progesteron hat ebenfalls gefäßerweiternde Eigenschaften, allerdings auf andere Weise. Es wirkt als Gegenspieler zu bestimmten Hormonen, die den Blutdruck erhöhen (z.B. Aldosteron), und fördert die Ausscheidung von Natrium und Wasser über die Nieren. 3. **Wechselwirkung und Zyklusabhängigkeit:** Während des Menstruationszyklus schwanken die Spiegel beider Hormone. In der zweiten Zyklushälfte (Lutealphase) sind sowohl Östrogen als auch Progesteron erhöht, was zu einer stärkeren gefäßerweiternden Wirkung führen kann. Das erklärt, warum viele Frauen in dieser Phase einen etwas niedrigeren Blutdruck haben. 4. **Schutzwirkung vor den Wechseljahren:** Vor den Wechseljahren, wenn beide Hormone in ausreichender Menge vorhanden sind, haben Frauen im Durchschnitt einen niedrigeren Blutdruck als Männer. Nach den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel, was oft mit einem Anstieg des Blutdrucks einhergeht. **Fazit:** Östrogen und Progesteron beeinflussen gemeinsam den Blutdruck, indem sie die Gefäße erweitern, die Nierentätigkeit regulieren und blutdrucksteigernde Hormone hemmen. Ihr Zusammenspiel sorgt für einen natürlichen Schutz vor Bluthochdruck, besonders bei Frauen vor den Wechseljahren.

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