Nanoplastikpartikel können nach aktuellem Stand der Forschung über verschiedene Wege in den menschlichen Körper gelangen, zum Beispiel durch Nahrung, Trinkwasser oder die Atemluft. Nach der Aufnahme können sie verschiedene Organe erreichen, wobei die genaue Verteilung und Belastung noch Gegenstand intensiver Forschung ist. **Verteilung im Körper:** - **Magen-Darm-Trakt:** Die meisten Nanoplastikpartikel werden zunächst im Verdauungstrakt gefunden, da sie häufig über Nahrung und Wasser aufgenommen werden. - **Blutkreislauf:** Ein Teil der Nanoplastik kann die Darmbarriere überwinden und in den Blutkreislauf gelangen. - **Leber:** Die Leber ist ein zentrales Entgiftungsorgan und filtert viele Fremdstoffe aus dem Blut. Studien zeigen, dass sich hier besonders viele Nanoplastikpartikel anreichern können. - **Niere:** Auch die Nieren sind an der Filterung beteiligt und können Nanoplastikpartikel aufnehmen. - **Lunge:** Bei Aufnahme über die Atemluft können Nanoplastikpartikel direkt in die Lunge gelangen und dort verbleiben oder weiter in den Blutkreislauf übertreten. - **Gehirn und Plazenta:** Es gibt Hinweise, dass sehr kleine Nanoplastikpartikel sogar die Blut-Hirn-Schranke und die Plazentaschranke überwinden können, allerdings ist die Belastung hier nach aktuellem Stand geringer als in Leber oder Niere. **Am stärksten belastete Organe:** Nach bisherigen Erkenntnissen sind vor allem folgende Organe am stärksten von Nanoplastik belastet: 1. **Magen-Darm-Trakt** 2. **Leber** 3. **Niere** 4. **Lunge** (bei inhalativer Aufnahme) Die Forschung zu diesem Thema ist noch relativ jung, und viele Details – etwa zu Langzeitfolgen oder genauen Konzentrationen – sind noch nicht abschließend geklärt. Die Belastung kann zudem individuell unterschiedlich sein und hängt von Lebensstil, Ernährung und Umweltfaktoren ab. **Quellen und weiterführende Informationen:** - [Bundesinstitut für Risikobewertung: Mikro- und Nanoplastik in Lebensmitteln](https://www.bfr.bund.de/de/mikro__und_nanoplastik_in_lebensmitteln-244113.html) - [Umweltbundesamt: Mikroplastik und Gesundheit](https://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/chemikalien-in-der-umwelt/mikroplastik/mikroplastik-gesundheit) - [Nature Nanotechnology: Nanoplastics in humans: health risks and research priorities](https://www.nature.com/articles/s41565-023-01497-6)