Menschen mit einer manisch-depressiven Erkrankung (bipolare Störung) haben in bestimmten Phasen ihrer Erkrankung, insbesondere während manischer Episoden, ein erhöhtes Risiko für impulsives, risikoreiches oder auch extrem zielgerichtetes Verhalten. Das kann sich in übersteigertem Selbstbewusstsein, missionarischem Eifer oder einer starken Fixierung auf bestimmte Ideen äußern. In seltenen Fällen kann dies als „fanatisch“ wahrgenommen werden, etwa wenn Betroffene von einer Idee oder einem Ziel völlig überzeugt sind und andere davon überzeugen wollen. Allerdings ist Fanatismus kein typisches oder zwangsläufiges Merkmal der bipolaren Störung. Fanatisches Verhalten hängt von vielen Faktoren ab, darunter Persönlichkeit, Umfeld, Erziehung und individuelle Erfahrungen. Die bipolare Störung allein führt nicht automatisch zu Fanatismus. Wichtig ist, zwischen krankheitsbedingten Symptomen (wie Größenideen oder Realitätsverlust in der Manie) und echtem Fanatismus zu unterscheiden. Bei Unsicherheiten oder auffälligen Verhaltensänderungen sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.