Welche Komplikationen erfordern im letzten Schwangerschaftsdrittel eine dauerhafte Krankenhausüberwachung?

Im letzten Schwangerschaftsdrittel (drittes Trimenon) können verschiedene Komplikationen auftreten, die eine dauerhafte Überwachung im Krankenhaus notwendig machen. Zu den wichtigsten zählen:

1. **Präeklampsie/Eklampsie**
Eine Schwangerschaftsvergiftung mit Bluthochdruck, Eiweißausscheidung im Urin und möglichen Organbeteiligungen. Schwere Verläufe können zu Krampfanfällen (Eklampsie) führen und erfordern intensive Überwachung.

2. **Vorzeitige Plazentalösung**
Die Plazenta löst sich teilweise oder vollständig von der Gebärmutterwand, was zu starken Blutungen und einer Gefährdung von Mutter und Kind führen kann.

3. **Plazenta praevia**
Die Plazenta liegt vor dem Muttermund und kann zu gefährlichen Blutungen führen, besonders bei Wehen oder Muttermundöffnung.

4. **Vorzeitige Wehentätigkeit/Frühgeburtsbestrebungen**
Wenn vor der 37. Schwangerschaftswoche Wehen einsetzen, besteht das Risiko einer Frühgeburt. Eine stationäre Überwachung ist oft notwendig, um das Risiko für das Kind zu minimieren.

5. **Schwere Wachstumsverzögerung des Kindes (intrauterine Wachstumsrestriktion, IUGR)**
Wenn das Kind im Mutterleib nicht ausreichend wächst, ist eine engmaschige Überwachung von Mutter und Kind erforderlich.

6. **Fruchtwasseranomalien**
Sowohl zu viel (Polyhydramnion) als auch zu wenig Fruchtwasser (Oligohydramnion) können Komplikationen verursachen und eine stationäre Überwachung notwendig machen.

7. **Schwere Infektionen**
Infektionen wie eine vorzeitige Blasensprunginfektion (Chorioamnionitis) oder andere systemische Infektionen können eine stationäre Behandlung und Überwachung erfordern.

8. **Schwangerschaftsdiabetes mit Komplikationen**
Wenn der Blutzucker trotz Therapie schlecht einstellbar ist oder Komplikationen auftreten, ist eine stationäre Überwachung notwendig.

9. **Mehrlingsschwangerschaften mit Komplikationen**
Besonders bei Zwillingen oder Mehrlingen können Komplikationen wie das fetofetale Transfusionssyndrom auftreten, die eine engmaschige Überwachung erfordern.

Diese Komplikationen können sowohl die Gesundheit der Mutter als auch die des ungeborenen Kindes gefährden. Daher ist in solchen Fällen eine kontinuierliche medizinische Überwachung im Krankenhaus notwendig, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können.