Vinylchlorid ist ein bekanntes Karzinogen, das hauptsächlich durch Inhalation in den Körper gelangt. Die kanzerogene Wirkung von Vinylchlorid beruht auf mehreren Mechanismen: 1. **Metabolische Aktivierung**: Vinylchlorid wird in der Leber durch das Enzym Cytochrom P450 zu reaktiven Metaboliten wie Chlorethylenoxid und Chloroacetaldehyd umgewandelt. Diese Metaboliten sind hochreaktiv und können DNA-Schäden verursachen. 2. **DNA-Adduktbildung**: Die reaktiven Metaboliten von Vinylchlorid können kovalent an die DNA binden und sogenannte DNA-Addukte bilden. Diese Addukte können Mutationen verursachen, wenn sie nicht korrekt repariert werden. 3. **Genotoxizität**: Die durch Vinylchlorid verursachten DNA-Schäden können zu Mutationen in wichtigen Genen führen, die die Zellteilung und das Zellwachstum regulieren. Dies kann zur Entstehung von Krebs führen. 4. **Epigenetische Veränderungen**: Vinylchlorid kann auch epigenetische Veränderungen hervorrufen, die die Genexpression ohne Veränderung der DNA-Sequenz beeinflussen. Diese Veränderungen können ebenfalls zur Krebsentstehung beitragen. Langfristige Exposition gegenüber Vinylchlorid ist mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten verbunden, insbesondere für das Angiosarkom der Leber, eine seltene und aggressive Form von Leberkrebs.