Wie hoch ist das Infektionsrisiko bei Kratzwunden bei Neurodermitis und welche Gegenmaßnahmen gibt es?

Antwort

Bei Neurodermitis (atopische Dermatitis) ist die Haut oft trocken, rissig und juckt stark, was zu häufigem Kratzen führen kann. Dies kann das Infektionsrisiko erhöhen, da die Hautbarriere geschädigt ist und Bakterien, Viren oder Pilze leichter eindringen können. Hier sind einige Gegenmaßnahmen, um das Infektionsrisiko zu minimieren: 1. **Hautpflege**: - **Feuchtigkeitsspendende Cremes**: Regelmäßiges Auftragen von feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Cremes oder Salben hilft, die Hautbarriere zu stärken. - **Badezusätze**: Ölbäder oder spezielle Badezusätze können die Haut zusätzlich pflegen. 2. **Vermeidung von Kratzen**: - **Nägel kurz halten**: Kurze Nägel reduzieren das Risiko, die Haut beim Kratzen zu verletzen. - **Kratzen vermeiden**: Ablenkungstechniken oder das Tragen von Baumwollhandschuhen in der Nacht können helfen, das Kratzen zu minimieren. 3. **Medikamentöse Behandlung**: - **Topische Steroide**: Kortikosteroid-Cremes können Entzündungen und Juckreiz lindern. - **Calcineurin-Inhibitoren**: Diese können ebenfalls Entzündungen und Juckreiz reduzieren. 4. **Hygiene**: - **Reinigung**: Regelmäßiges, aber nicht zu häufiges Waschen mit milden, pH-neutralen Reinigungsmitteln. - **Desinfektion**: Bei offenen Wunden kann eine antiseptische Behandlung sinnvoll sein. 5. **Infektionszeichen erkennen**: - **Symptome**: Rötung, Schwellung, Eiterbildung oder verstärkter Schmerz können Anzeichen einer Infektion sein. In solchen Fällen sollte ein Arzt konsultiert werden. 6. **Allergene und Reizstoffe vermeiden**: - **Trigger identifizieren**: Bekannte Auslöser wie bestimmte Lebensmittel, Pollen oder Tierhaare sollten gemieden werden. - **Kleidung**: Weiche, atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle tragen und irritierende Stoffe wie Wolle vermeiden. Diese Maßnahmen können helfen, das Infektionsrisiko bei kratzbedingten Wunden bei Neurodermitis zu reduzieren. Bei schweren oder anhaltenden Symptomen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

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