Beeinflusst ein Glutamatmangel das Gedächtnis und Lernen negativ?

Antwort

Ja, das stimmt. Glutamat ist der wichtigste erregende Neurotransmitter im zentralen Nervensystem und spielt eine zentrale Rolle bei der Signalübertragung zwischen Nervenzellen. Besonders im Hippocampus, einem für Lernen und Gedächtnis wichtigen Hirnareal, ist Glutamat entscheidend an der sogenannten synaptischen Plastizität beteiligt – also an der Fähigkeit des Gehirns, sich durch neue Erfahrungen zu verändern. Ein Mangel an Glutamat oder eine gestörte Glutamat-Signalübertragung kann daher tatsächlich das Gedächtnis und Lernprozesse negativ beeinflussen. Studien zeigen, dass eine reduzierte Glutamataktivität mit kognitiven Beeinträchtigungen, wie sie etwa bei Alzheimer oder anderen neurodegenerativen Erkrankungen auftreten, in Zusammenhang steht. Allerdings ist auch ein Zuviel an Glutamat schädlich, da es zu einer Übererregung der Nervenzellen (Exzitotoxizität) und damit zu Zellschäden führen kann. Ein ausgewogenes Glutamat-Gleichgewicht ist also für eine gesunde Gehirnfunktion essenziell.

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