Die Diagnostik für eine Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 (International Classification of Diseases, th Revision) umfasst Schritte: 1. **Klinische Beurteilung**: Ein erfahrener Psychiater oder Psychologe führt eine umfassende klinische Beurteilung durch, die eine detaillierte Anamnese und ein strukturiertes Interview umfasst. 2. **Kriterien der ICD-10**: Die Diagnose basiert auf spezifischen Kriterien, die in der ICD-10 festgelegt sind. Diese Kriterien umfassen: - Ein anhaltendes Muster von innerem Erleben und Verhalten, das deutlich von den Erwartungen der Kultur des Betroffenen abweicht. - Das Muster ist unflexibel und tief verwurzelt. - Es führt zu klinisch bedeutsamem Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen. - Das Muster ist stabil und von langer Dauer, mit einem Beginn, der bis in die Adoleszenz oder das frühe Erwachsenenalter zurückverfolgt werden kann. - Das Muster ist nicht besser durch eine andere psychische Störung erklärbar. - Es ist nicht auf die direkte physiologische Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors zurückzuführen. 3. **Differentialdiagnose**: Es ist wichtig, andere psychische Störungen oder medizinische Bedingungen auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen könnten. 4. **Psychometrische Tests**: In einigen Fällen können standardisierte psychometrische Tests und Fragebögen verwendet werden, um die Diagnose zu unterstützen. Weitere Informationen zur ICD-10 und den spezifischen Kriterien für verschiedene Persönlichkeitsstörungen können auf der offiziellen Website der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefunden werden: [WHO ICD-10](https://www.who.int/classifications/icd/en/).