Wie funktioniert Brachytherapie Afterloading?

Antwort

Brachytherapie Afterloading ist eine spezielle Form der Strahlentherapie, bei der radioaktive Quellen direkt in oder nahe an das Tumorgewebe gebracht werden. Der Begriff "Afterloading" bezieht sich darauf, dass die radioaktiven Quellen erst nach der Platzierung der Applikatoren in den Körper geladen werden. Hier ist eine Übersicht, wie der Prozess funktioniert: 1. **Platzierung der Applikatoren**: Zunächst werden spezielle Applikatoren (z.B. Katheter oder Nadeln) in oder nahe dem Tumor platziert. Dies geschieht oft unter Bildgebungskontrolle (z.B. Ultraschall, CT oder MRT), um die genaue Positionierung sicherzustellen. 2. **Planung der Behandlung**: Nach der Platzierung der Applikatoren wird eine detaillierte Planung durchgeführt. Dies umfasst die Erstellung eines Behandlungsplans, der die genaue Dosisverteilung der Strahlung im Tumor und im umliegenden Gewebe festlegt. 3. **Afterloading**: Sobald der Behandlungsplan erstellt ist, werden die radioaktiven Quellen in die Applikatoren geladen. Dies geschieht in der Regel automatisch durch ein Afterloading-Gerät, das die Quellen präzise und sicher in die Applikatoren einführt. 4. **Bestrahlung**: Die radioaktiven Quellen verbleiben für eine bestimmte Zeit in den Applikatoren, um die geplante Strahlendosis an das Tumorgewebe abzugeben. Die Dauer der Bestrahlung kann je nach Behandlungsplan variieren. 5. **Entfernung der Quellen und Applikatoren**: Nach Abschluss der Bestrahlung werden die radioaktiven Quellen wieder aus den Applikatoren entfernt und sicher verwahrt. Anschließend werden auch die Applikatoren aus dem Körper entfernt. Brachytherapie Afterloading bietet den Vorteil, dass hohe Strahlendosen direkt an den Tumor abgegeben werden können, während das umliegende gesunde Gewebe weitgehend geschont wird. Diese Methode wird häufig bei der Behandlung von Prostatakrebs, Gebärmutterhalskrebs und anderen Tumoren eingesetzt.

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