Der Wert „Kreatinin Jaffe 0,9“ bezieht sich auf die Konzentration von Kreatinin im Blut, gemessen mit der Jaffe-Methode. Kreatinin ist ein Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels und dient al... [mehr]
Welche Blutwerte sollten Hypertoniker bei Einnahme aller Antihypertensiva-Klassen kontrollieren?
AntwortEin Patient mit Hypertonie, der Antihypertensiva aus allen Klassen einnimmt, sollte regelmäßig bestimmte Blutwerte kontrollieren lassen, da verschiedene Wirkstoffgruppen unterschiedliche Nebenwirkungen und Risiken für Stoffwechselveränderungen mit sich bringen. Wichtige Blutwerte sind: 1. **Elektrolyte (insbesondere Kalium und Natrium):** - **Thiazid- und Schleifendiuretika** können zu Hypokaliämie (niedriges Kalium) und Hyponatriämie (niedriges Natrium) führen. - **ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptorblocker (Sartane) und kaliumsparende Diuretika** können eine Hyperkaliämie (erhöhtes Kalium) verursachen. 2. **Nierenfunktion (Kreatinin, Harnstoff, eGFR):** - Viele Antihypertensiva, insbesondere ACE-Hemmer, Sartane und Diuretika, können die Nierenfunktion beeinflussen. 3. **Blutzucker (Glukose, HbA1c):** - Thiaziddiuretika und Betablocker können den Blutzucker erhöhen und das Risiko für Diabetes mellitus steigern. 4. **Lipide (Cholesterin, LDL, HDL, Triglyzeride):** - Thiaziddiuretika und Betablocker können ungünstige Effekte auf das Lipidprofil haben. 5. **Harnsäure:** - Thiaziddiuretika können den Harnsäurespiegel erhöhen und Gicht begünstigen. **Zusammengefasst sollten folgende Blutwerte regelmäßig kontrolliert werden:** - Kalium - Natrium - Kreatinin - Harnstoff - eGFR (geschätzte glomeruläre Filtrationsrate) - Blutzucker (Nüchtern-Glukose, ggf. HbA1c) - Lipidprofil (Gesamtcholesterin, LDL, HDL, Triglyzeride) - Harnsäure Die Häufigkeit der Kontrollen richtet sich nach dem individuellen Risiko, der Nierenfunktion und der Art der Medikamente. Bei Therapiebeginn und Dosisänderungen sind engmaschigere Kontrollen sinnvoll.
