Viele Alkoholiker schämen sich bei einem Rückfall, weil sie oft hohe Erwartungen an sich selbst haben und sich oder anderen versprochen haben, abstinent zu bleiben. Ein Rückfall wird dann als persönliches Versagen empfunden. Hinzu kommt, dass in der Gesellschaft Suchterkrankungen häufig stigmatisiert werden. Das Gefühl, die Kontrolle verloren zu haben, kann Schuld- und Schamgefühle auslösen. Auch Angst vor Enttäuschung von Familie, Freunden oder Therapeuten spielt eine Rolle. Scham ist also eine Mischung aus eigenen Ansprüchen, gesellschaftlichem Druck und der Angst, andere enttäuscht zu haben.