Werden ADHS und Autismus nach Bernitzke zu den körperlichen Beeinträchtigungen gezählt?

Question

Werden ADHS und Autismus nach Bernitzke zu den körperlichen Beeinträchtigungen gezählt?

Antwort

Verwandte Fragen

Führen umgeschulte Linkshändigkeit und ADHS zu ähnlichen Problemen oder Symptomen?

Sind organisch bedingte Störungen nach Bernitzke körperliche, Wahrnehmungs-, kognitive oder sozial-emotional-kommunikative Beeinträchtigungen?

Was ist ADHS?

Wie fühlt man sich bei der Einnahme von Ritalin gegen ADHS?

Accepted Answer

Nach der Einteilung von Bernitzke werden Beeinträchtigungen in verschiedene Kategorien unterteilt: körperliche, geistige, seelische und soziale Beeinträchtigungen. **ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung)** und **Autismus** zählen nach Bernitzke **nicht** zu den körperlichen Beeinträchtigungen. Sie werden wie folgt eingeordnet: - **ADHS** wird in der Regel den **seelischen Beeinträchtigungen** zugeordnet, da es sich um eine psychische Störung handelt, die das Verhalten und die emotionale Regulation betrifft. - **Autismus** (bzw. Autismus-Spektrum-Störung) wird meist den **geistigen Beeinträchtigungen** zugeordnet, da hier die kognitive Entwicklung, die Wahrnehmung und die soziale Interaktion betroffen sind. In manchen Einteilungen kann Autismus auch als seelische Beeinträchtigung betrachtet werden, je nach Schwerpunkt der Betrachtung. **Körperliche Beeinträchtigungen** nach Bernitzke beziehen sich auf Einschränkungen des Bewegungsapparates, der Sinnesorgane oder anderer körperlicher Funktionen (z.B. Lähmungen, Blindheit, Gehörlosigkeit). **Fazit:** ADHS und Autismus zählen nach Bernitzke **nicht** zu den körperlichen Beeinträchtigungen, sondern zu den seelischen (ADHS) bzw. geistigen (Autismus) Beeinträchtigungen.

Accepted Answer

Umgeschulte Linkshändigkeit und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) sind zwei unterschiedliche Phänomene mit verschiedenen Ursachen. Dennoch können sie in be... [mehr]

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Umgeschulte Linkshändigkeit und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) sind zwei unterschiedliche Phänomene mit verschiedenen Ursachen. Dennoch können sie in bestimmten Bereichen ähnliche Probleme oder Symptome hervorrufen: **Mögliche Überschneidungen bei den Symptomen:** 1. **Konzentrationsprobleme:** Sowohl umgeschulte Linkshänder als auch Menschen mit ADHS können Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren. Bei umgeschulter Linkshändigkeit entstehen diese Probleme oft durch die ständige Anstrengung, die „ungewohnte“ Hand zu benutzen. Bei ADHS sind sie Teil des Störungsbildes. 2. **Feinmotorische Schwierigkeiten:** Umgeschulte Linkshänder haben häufig Probleme mit der Feinmotorik, weil sie nicht mit ihrer dominanten Hand schreiben oder arbeiten dürfen. Auch bei ADHS können motorische Unruhe und Koordinationsprobleme auftreten. 3. **Schriftbild und Schreibprobleme:** Beide Gruppen können ein unleserliches Schriftbild oder eine langsame Handschrift zeigen. 4. **Selbstwertprobleme und Frustration:** Die ständige Überforderung und das Gefühl, „anders“ zu sein, können bei beiden zu Unsicherheiten, Frustration und einem verminderten Selbstwertgefühl führen. **Wichtige Unterschiede:** - **Ursache:** Umgeschulte Linkshändigkeit ist das Ergebnis äußerer Einflüsse (z. B. Erziehung, gesellschaftlicher Druck), während ADHS eine neurobiologische Störung ist. - **Symptombreite:** ADHS betrifft viele Lebensbereiche (Aufmerksamkeit, Impulsivität, Hyperaktivität), während die Probleme bei umgeschulter Linkshändigkeit meist auf Tätigkeiten mit der Hand beschränkt sind. - **Therapie/Umgang:** Bei umgeschulter Linkshändigkeit kann eine Rückschulung auf die dominante Hand helfen. Bei ADHS kommen meist Verhaltenstherapie, Medikamente und pädagogische Unterstützung zum Einsatz. **Fazit:** Es gibt Überschneidungen bei einzelnen Symptomen, insbesondere im Bereich Konzentration, Motorik und emotionales Erleben. Die Ursachen und die Gesamtheit der Symptome unterscheiden sich jedoch deutlich. Eine genaue Diagnostik ist wichtig, um die richtige Unterstützung zu bieten. Weitere Informationen zu ADHS findest du z. B. bei [ADHS Deutschland e.V.](https://www.adhs-deutschland.de/) und zu Linkshändigkeit bei [Linkshänder-Beratung.de](https://www.linkshaender-beratung.de/).

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Nach Bernitzke zählen organisch bedingte Störungen zu den **körperlichen Beeinträchtigungen**. Sie entstehen durch Schädigungen oder Fehlfunktionen von Organen oder Organsyste... [mehr]

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Nach Bernitzke zählen organisch bedingte Störungen zu den **körperlichen Beeinträchtigungen**. Sie entstehen durch Schädigungen oder Fehlfunktionen von Organen oder Organsystemen (z. B. Gehirn, Sinnesorgane, Bewegungsapparat) und führen zu körperlichen Einschränkungen. Wahrnehmungsbeeinträchtigungen, kognitive sowie sozial-emotional-kommunikative Beeinträchtigungen werden in der Systematik nach Bernitzke als eigene Kategorien betrachtet. **Zusammengefasst:** Organisch bedingte Störungen nach Bernitzke = körperliche Beeinträchtigungen.

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AD(H)S steht für Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts-)Störung. Es handelt sich um eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die meist im Kindesalter beginnt und sich durch fol... [mehr]

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AD(H)S steht für Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts-)Störung. Es handelt sich um eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die meist im Kindesalter beginnt und sich durch folgende Hauptsymptome auszeichnet: - **Unaufmerksamkeit:** Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, Aufgaben zu Ende zu bringen oder Details zu beachten. - **Hyperaktivität:** Übermäßige motorische Unruhe, z.B. Zappeln, Herumlaufen oder Klettern in unpassenden Situationen (dieses Symptom ist bei ADHS ausgeprägt, bei ADS ohne Hyperaktivität weniger oder gar nicht vorhanden). - **Impulsivität:** Schwierigkeiten, Impulse zu kontrollieren, z.B. vorschnelles Handeln, Unterbrechen anderer oder Schwierigkeiten, abzuwarten. ADHS (mit Hyperaktivität) und ADS (ohne Hyperaktivität) sind die beiden Hauptformen. Die Ursachen sind vielfältig und beinhalten genetische, neurobiologische und psychosoziale Faktoren. Die Diagnose und Behandlung erfolgen durch Fachleute, meist mit einer Kombination aus Verhaltenstherapie, Beratung und ggf. medikamentöser Unterstützung.

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Wenn man Ritalin (Wirkstoff: Methylphenidat) gegen ADHS einnimmt, können die Wirkungen individuell sehr unterschiedlich sein. Viele Menschen mit ADHS berichten, dass sie sich nach der Einnahme ko... [mehr]

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Wenn man Ritalin (Wirkstoff: Methylphenidat) gegen ADHS einnimmt, können die Wirkungen individuell sehr unterschiedlich sein. Viele Menschen mit ADHS berichten, dass sie sich nach der Einnahme konzentrierter, ruhiger und organisierter fühlen. Gedanken lassen sich besser ordnen, Ablenkungen werden weniger, und Aufgaben können strukturierter angegangen werden. Manche beschreiben auch, dass sie weniger impulsiv sind und sich besser steuern können. Es gibt aber auch mögliche Nebenwirkungen, wie zum Beispiel: - Appetitlosigkeit - Schlafstörungen - Nervosität oder innere Unruhe - Kopfschmerzen - Herzklopfen Gerade zu Beginn der Behandlung oder bei falscher Dosierung können diese Nebenwirkungen stärker auftreten. Nicht jeder erlebt die gleiche Wirkung – manche spüren kaum eine Veränderung, andere fühlen sich sogar unangenehm „gedämpft“ oder „wie ein anderer Mensch“. Deshalb ist eine enge ärztliche Begleitung wichtig, um die richtige Dosis zu finden und Nebenwirkungen zu beobachten. Wichtig: Ritalin wirkt bei Menschen mit ADHS anders als bei Menschen ohne diese Diagnose. Bei Menschen ohne ADHS kann es eher zu Überaktivität, Nervosität oder Euphorie führen. Weitere Informationen findest du zum Beispiel auf den Seiten der [Deutschen Gesellschaft für ADHS](https://www.adhs.de/) oder beim [Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte](https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Arzneimittelinformationen/Arzneimittel-ADHS/_node.html).