Welche Rolle spielten die 1968er-Bewegungen für die Soziale Arbeit?

Antwort

Die 1968er-Bewegungen hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf die Soziale Arbeit, indem sie neue Perspektiven und Ans in der sozialen Praxis und Theorie einführten. Hier sind einige zentrale Aspekte: 1. **Politische und soziale Veränderungen**: Die 1968er-Bewegungen forderten gesellschaftliche Veränderungen und setzten sich für Gleichheit, Gerechtigkeit und die Rechte von Minderheiten ein. Diese Ideale fanden ihren Weg in die Soziale Arbeit, die zunehmend als ein Bereich angesehen wurde, der nicht nur individuelle Hilfe, sondern auch soziale Gerechtigkeit fördern sollte. 2. **Kritik an bestehenden Institutionen**: Die Bewegungen übten Kritik an bestehenden sozialen Institutionen und deren oft paternalistischen Ansätzen. Dies führte zu einem Umdenken in der Sozialen Arbeit, hin zu einem partizipativen Ansatz, der die Klienten als aktive Mitgestalter ihrer eigenen Lebensumstände ansah. 3. **Empowerment und Selbsthilfe**: Die Idee des Empowerments, also der Stärkung von Individuen und Gemeinschaften, wurde populär. Soziale Arbeit begann, Klienten zu ermutigen, ihre eigenen Ressourcen zu nutzen und aktiv an der Lösung ihrer Probleme zu arbeiten. 4. **Interdisziplinarität**: Die 1968er-Bewegungen förderten eine interdisziplinäre Herangehensweise, die verschiedene Fachrichtungen in die Soziale Arbeit einbezog. Psychologie, Soziologie und Politikwissenschaft wurden stärker integriert, um ein umfassenderes Verständnis von sozialen Problemen zu entwickeln. 5. **Feministische Perspektiven**: Die Frauenbewegung, die Teil der 1968er-Bewegungen war, brachte feministische Perspektiven in die Soziale Arbeit ein. Themen wie Geschlechtergerechtigkeit und die Rolle von Frauen in der Gesellschaft wurden stärker in den Fokus gerückt. 6. **Kritische Theorie**: Die kritische Theorie, insbesondere die Arbeiten der Frankfurter Schule, beeinflusste die Soziale Arbeit, indem sie die sozialen Bedingungen und Machtstrukturen hinterfragte, die zu Ungleichheit und Ungerechtigkeit führen. Insgesamt führten die 1968er-Bewegungen zu einer Transformation der Sozialen Arbeit, die sich stärker auf soziale Gerechtigkeit, Empowerment und die aktive Mitgestaltung von Klienten konzentrierte. Diese Veränderungen prägen die Soziale Arbeit bis heute.

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