Das egozentrische Gesellschaftsbild von Norbert Elias bezieht sich auf seine Analyse der sozialen Prozesse und der Entwicklung von Individuen innerhalb von Gesellschaften. Elias argumentiert, dass das Individuum in modernen Gesellschaften zunehmend als autonomes, selbstbestimmtes Wesen wahrgenommen wird, das seine eigenen Interessen und Bedürfnisse in den Vordergrund stellt. In diesem Kontext beschreibt Elias, wie sich die sozialen Strukturen und die Interaktionen zwischen Individuen im Laufe der Geschichte verändert haben. Er betont, dass die Entwicklung von Zivilisationen und die damit verbundene soziale Differenzierung dazu führen, dass Individuen sich stärker auf ihre eigenen Perspektiven und Bedürfnisse konzentrieren, was zu einem egozentrischen Blick auf die Gesellschaft führt. Elias' Konzept steht im Gegensatz zu früheren, kollektivistischeren Gesellschaftsmodellen, in denen das Individuum stärker in soziale Gruppen und Traditionen eingebunden war. Sein Ansatz hebt die Bedeutung von sozialen Prozessen hervor, die das Verhalten und die Identität von Individuen formen, und zeigt, wie diese Prozesse zu einem egozentrischen Verständnis von Gesellschaft führen können.