Für die Zunftmitglieder im Mittelalter und in der frühen Neuzeit waren verschiedene Verpflichtungen bindend, die je nach Zunft und Region variieren konnten. Allgemein umfassten diese Verpflichtungen: 1. **Einhaltung der Zunftregeln**: Zunftmitglieder mussten die von ihrer Zunft festgelegten Regeln und Vorschriften befolgen, die oft die Qualität der Arbeit, Preise und Arbeitsbedingungen betrafen. 2. **Beitragszahlungen**: Mitglieder mussten regelmäßig Beiträge an die Zunft zahlen, die zur Finanzierung gemeinsamer Aktivitäten und zur Unterstützung bedürftiger Mitglieder verwendet wurden. 3. **Teilnahme an Versammlungen**: Zunftmitglieder waren verpflichtet, an den regelmäßigen Versammlungen der Zunft teilzunehmen, bei denen wichtige Entscheidungen getroffen wurden. 4. **Lehrlingsausbildung**: Meister waren oft verpflichtet, Lehrlinge auszubilden und sicherzustellen, dass diese eine qualitativ hochwertige Ausbildung erhielten. 5. **Einhaltung von Arbeitszeiten**: Es gab oft festgelegte Arbeitszeiten, die von den Zunftmitgliedern eingehalten werden mussten. 6. **Qualitätskontrollen**: Die Zunft führte regelmäßig Qualitätskontrollen durch, und die Mitglieder mussten sicherstellen, dass ihre Produkte den festgelegten Standards entsprachen. 7. **Soziale Verpflichtungen**: Zunftmitglieder mussten sich an sozialen Aktivitäten beteiligen, wie z.B. an Festen, Beerdigungen und anderen gemeinschaftlichen Veranstaltungen. Diese Verpflichtungen dienten dazu, die Qualität der Handwerksarbeit zu sichern, den Wettbewerb zu regulieren und die soziale und wirtschaftliche Sicherheit der Mitglieder zu gewährleisten.