Nein, die Zulu haben im 19. und frühen 20. Jahrhundert keinen Genozid an den Xhosa verübt. Zwar gab es im südlichen Afrika während des 19. Jahrhunderts zahlreiche Konflikte, darunter auch Kämpfe zwischen verschiedenen afrikanischen Völkern wie den Zulu und den Xhosa, aber es gibt keine historischen Belege für einen gezielten, systematischen Völkermord (Genozid) der Zulu an den Xhosa. Die Zulu unter der Führung von Shaka Zulu waren im frühen 19. Jahrhundert an der sogenannten Mfecane („die Zeit des Umbruchs“) beteiligt, einer Periode großer sozialer Umwälzungen, Migrationen und Kämpfe zwischen verschiedenen Gruppen im südlichen Afrika. Diese Zeit führte zu erheblichen Bevölkerungsverschiebungen und Gewalt, betraf aber viele verschiedene Völker und war nicht auf einen gezielten Genozid an den Xhosa ausgerichtet. Die Xhosa selbst standen im 19. Jahrhundert vor allem im Konflikt mit den britischen Kolonialmächten (Xhosa-Kriege), nicht primär mit den Zulu. Zusammenfassend: Es gab keine gezielte Ausrottung der Xhosa durch die Zulu im Sinne eines Genozids im 19. oder frühen 20. Jahrhundert.