Der Weihnachtsmann und Knecht Ruprecht hatten in einem kleinen, verschneiten Dorf eine ganz besondere Tradition. Jedes Jahr, kurz vor Weihnachten, machten sie sich auf den Weg, um die Kinder zu besuchen und Geschenke zu verteilen. Doch in diesem Jahr war etwas anders. Als sie in das erste Haus kamen, bemerkte der Weihnachtsmann, dass Knecht Ruprecht etwas nervös wirkte. „Was ist los, Ruprecht?“, fragte er. „Hast du etwa die Geschenke vergessen?“ Ruprecht schüttelte den Kopf und murmelte: „Nein, aber ich habe das Gefühl, dass die Kinder in diesem Jahr besonders unartig sind!“ Der Weihnachtsmann lachte und sagte: „Ach, das ist doch kein Problem! Wir haben immer einen Plan B.“ Er zog ein großes, rotes Buch aus seinem Sack, das die Namen der Kinder und ihre Taten enthielt. „Schau mal, hier steht, dass Timmy immer seine Hausaufgaben macht, auch wenn er manchmal mit dem Hund spielt, anstatt zu lernen.“ Knecht Ruprecht schaute skeptisch auf das Buch. „Und was ist mit den anderen? Was ist mit Lisa, die immer ihre Spielsachen liegen lässt?“ Der Weihnachtsmann grinste. „Für Lisa haben wir etwas ganz Besonderes. Ein Geschenk, das sie daran erinnert, ihre Sachen aufzuräumen!“ Als sie weiterzogen, begegneten sie einem kleinen Jungen, der traurig auf einer Bank saß. „Was ist los, kleiner Freund?“, fragte der Weihnachtsmann. Der Junge seufzte: „Ich habe keinen Wunschzettel geschrieben, weil ich dachte, ich wäre zu unartig.“ Knecht Ruprecht kniete sich neben ihn und sagte: „Das ist nicht wahr! Jeder kann einen Wunsch haben, egal wie unartig er ist.“ Der Weihnachtsmann nickte zustimmend. „Genau! Und wenn du uns sagst, was du dir wünschst, werden wir unser Bestes tun, um es dir zu bringen.“ Der Junge lächelte und flüsterte seinen Wunsch. Der Weihnachtsmann und Knecht Ruprecht schauten sich an und wussten, dass sie auch in diesem Jahr wieder die Herzen der Kinder erfreuen würden. So zogen sie weiter durch das Dorf, lachten und sangen Weihnachtslieder, während sie Geschenke verteilten und die Kinder daran erinnerten, dass es nicht nur um das Geschenken, sondern auch um die Freude und das Miteinander ging. Und Knecht Ruprecht? Der hatte am Ende des Tages sogar ein paar neue Tricks gelernt, um die Kinder zum Lachen zu bringen – und das war das beste Geschenk von allen!