Harry Graf Kessler hatte eine ambivalente Haltung gegenüber Karl Liebknecht. Kessler, ein deutscher Schriftsteller und Kunstsammler, war in der Zeit des Ersten Weltkriegs und der Weimarer Republik aktiv und hatte ein Interesse an politischen und sozialen Themen. Während er die sozialistischen Ideen und die Antikriegsposition von Liebknecht, einem führenden Vertreter der Spartakusbewegung und Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands, teilweise unterstützte, war er gleichzeitig skeptisch gegenüber den extremen Methoden und der Radikalität, die Liebknecht und seine Anhänger vertraten. Kessler schätzte die kulturellen und intellektuellen Aspekte der Sozialdemokratie, während er die revolutionären Ansätze der Kommunisten kritisch betrachtete.