Die evangelische Kirche in Deutschland zeigte während der NS-Zeit unterschiedliche Formen des Widerstands gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte: 1. **Bekennende Kirche**: Ein bedeutender Teil des Widerstands kam von der Bekennenden Kirche, die sich 1934 als Reaktion auf die Gleichschaltung der evangelischen Kirche durch die Nationalsozialisten gründete. Sie lehnte die nationalsozialistische Ideologie ab und setzte sich für die Unabhängigkeit der Kirche ein. Bekannte Persönlichkeiten wie Martin Niemöller und Dietrich Bonhoeffer waren führende Mitglieder. 2. **Barmer Theologische Erklärung**: Diese Erklärung von 1934 war ein zentrales Dokument der Bekennenden Kirche, das die Vermischung von christlichem Glauben und nationalsozialistischer Ideologie ablehnte und die Souveränität der Kirche betonte. 3. **Individueller Widerstand**: Einzelne Pfarrer und Kirchenmitglieder leisteten aktiven Widerstand. Dietrich Bonhoeffer, ein Theologe und Mitglied der Bekennenden Kirche, war in den Widerstand gegen Hitler involviert und wurde 1945 hingerichtet. 4. **Hilfe für Verfolgte**: Einige Mitglieder der evangelischen Kirche halfen verfolgten Juden und anderen Opfern des NS-Regimes, indem sie ihnen Unterschlupf gewährten oder zur Flucht verhalfen. 5. **Predigten und Schriften**: Widerstand wurde auch durch Predigten und Schriften geleistet, die sich gegen die nationalsozialistische Ideologie und Politik wandten. Diese Aktivitäten waren oft mit großen persönlichen Risiken verbunden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die evangelische Kirche in Deutschland nicht einheitlich gegen das NS-Regime auftrat. Es gab auch viele Kirchenmitglieder und -führer, die die Nationalsozialisten unterstützten oder sich zumindest nicht offen gegen sie stellten.