Im Mittelalter wurden Weltbilder und geografische Vorstellungen stark von religiösen und mythologischen Überzeugungen geprägt. Die mittelalterliche Kartografie und Geografie basierten oft auf antiken Quellen, religiösen Texten und mündlichen Überlieferungen. 1. **Religiöse Einflüsse**: Die Bibel und andere religiöse Schriften hatten einen großen Einfluss auf das mittelalterliche Weltbild. Die Erde wurde oft als Scheibe dargestellt, mit Jerusalem im Zentrum, was die spirituelle Bedeutung dieser Stadt unterstrich. Karten wie die Mappa Mundi spiegeln diese religiösen Vorstellungen wider. 2. **Antike Quellen**: Werke von antiken Gelehrten wie Ptolemäus wurden im Mittelalter wiederentdeckt und beeinflussten die geografischen Vorstellungen. Allerdings wurden diese oft mit religiösen und mythologischen Elementen vermischt. 3. **Mythen und Legenden**: Mythen und Legenden spielten eine zentrale Rolle bei der Beschreibung unbekannter Regionen. Berichte über ferne Länder waren oft mit fantastischen Geschichten über seltsame Kreaturen und exotische Völker angereichert. Zum Beispiel wurden in den Reiseberichten von Marco Polo oder in den Schriften von Sir John Mandeville viele mythische Elemente eingeflochten. 4. **Symbolik und Allegorie**: Karten und geografische Beschreibungen waren oft symbolisch und allegorisch. Sie dienten nicht nur der geografischen Orientierung, sondern auch der Vermittlung moralischer und religiöser Botschaften. Zusammengefasst waren die geografischen Vorstellungen im Mittelalter eine Mischung aus religiösen Überzeugungen, antikem Wissen und mythologischen Erzählungen, die zusammen ein komplexes und oft fantastisches Bild der Welt ergaben.