Was sind die Young-Pläne?

Antwort

Die Young-Pläne waren zwei internationale Vereinbarungen, die in den 1920er und 1930er Jahren entwickelt wurden, um die Reparationszahlungen Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg zu regeln. Sie folgten auf den Dawes-Plan von 1924 und wurden nach dem amerikanischen Bankier Owen D. Young benannt, der den Vorsitz des Komitees führte, das die Pläne ausarbeitete. 1. **Erster Young-Plan (1929)**: - Ziel: Reduzierung und Neuordnung der deutschen Reparationszahlungen. - Hauptpunkte: - Die Gesamtsumme der Reparationszahlungen wurde auf etwa 112 Milliarden Goldmark festgelegt, zahlbar über 59 Jahre. - Die jährlichen Zahlungen wurden reduziert und an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands angepasst. - Der Plan sah die Schaffung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) vor, um die Zahlungen zu verwalten. 2. **Zweiter Young-Plan (1932)**: - Ziel: Weitere Anpassung der Reparationszahlungen aufgrund der Weltwirtschaftskrise. - Hauptpunkte: - Die Reparationszahlungen wurden weiter reduziert. - Die Laufzeit der Zahlungen wurde verlängert. - Der Plan wurde jedoch nie vollständig umgesetzt, da die politischen und wirtschaftlichen Bedingungen in Europa sich weiter verschlechterten und schließlich zur Einstellung der Zahlungen führten. Die Young-Pläne spielten eine wichtige Rolle in der internationalen Finanzpolitik der Zwischenkriegszeit und hatten erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und die internationale Stabilität.

Frage stellen und sofort Antwort erhalten

Verwandte Fragen

Lernzettel zu Dawes Plan, Young Plan, Vertrag von Rapallo und Vertrag von Locarno für die 10. Klasse Gymnasium.

Der Dawes-Plan, der YoungPlan, der Vertrag Rapallo und der Vertrag von Locarno sind wichtige historische Vereinbarungen, die die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Europa nach dem E... [mehr]