Die Franzosen und Belgier besetzten 1923 das entmilitarisierte Rheinland als Reaktion auf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten und die Zahlungsunwilligkeit Deutschlands im Rahmen der Reparationszahlungen, die im Vertrag von Versailles nach dem Ersten Weltkrieg festgelegt wurden. Deutschland hatte Schwierigkeiten, die geforderten Zahlungen zu leisten, was zu einer schweren Wirtschaftskrise führte. Die Besetzung sollte Druck auf die deutsche Regierung ausüben, um die Reparationszahlungen zu erzwingen. Diese Maßnahme führte jedoch zu einer starken nationalen Empörung in Deutschland und trug zur politischen Instabilität in der Weimarer Republik bei. Die Besetzung dauerte bis 1925, als der Locarno-Vertrag eine diplomatische Lösung für die Spannungen im Rheinland und in Europa insgesamt anstrebte.