Vogelscheuchen wurden tatsächlich schon seit Jahrhunderten eingesetzt, um Vögel von Feldern fernzuhalten. Die Grundidee war, dass die menschenähnliche Gestalt der Vogelscheuche Vögel wie Krähen oder Tauben abschreckt, weil sie einen Menschen vermuten, der sie vertreiben könnte. Anfangs funktioniert das tatsächlich oft, weil Vögel vorsichtig und misstrauisch gegenüber neuen oder unbekannten Objekten sind. Mit der Zeit gewöhnen sich viele Vögel aber an die unbeweglichen Figuren und verlieren die Scheu – deshalb ist der Effekt meist nur kurzfristig. Manche Bauern haben deshalb die Vogelscheuchen regelmäßig umgestellt oder mit flatternden Bändern, glänzenden Objekten oder beweglichen Teilen ergänzt, um sie effektiver zu machen. Die Menschen waren also keineswegs „blöd“, sondern haben mit den Mitteln ihrer Zeit versucht, ihre Ernte zu schützen. Heute weiß man, dass Vögel sehr intelligent sind und sich schnell an unbewegliche Vogelscheuchen gewöhnen. Deshalb werden heute oft andere Methoden wie Netze, akustische Abschreckung oder bewegliche Attrappen eingesetzt.