Polybios und Livius berichten beide über den Bündnisvertrag zwischen Philip V. von Makedonien und Hannibal, jedoch unterscheiden sich ihre Perspektiven und Schwerpunkte. 1. **Polybios**: Er gilt als Historiker, der Wert auf die objektive Darstellung von Ereignissen legt. In seinen Berichten betont er die strategischen und politischen Motive hinter dem Bündnis. Polybios analysiert die geopolitischen Umstände und die Auswirkungen des Bündnisses auf die römische Republik und die griechische Welt. Er sieht das Bündnis als Teil eines größeren Machtspiels und hebt die militärischen und diplomatischen Aspekte hervor. 2. **Livius**: Im Gegensatz dazu hat Livius eine eher moralische und narrativere Herangehensweise. Er schreibt in einem späteren historischen Kontext und interpretiert die Ereignisse oft aus einer römischen Perspektive. Livius betont die Gefahren, die von dem Bündnis für Rom ausgehen, und sieht es als eine Bedrohung für die römische Sicherheit. Seine Darstellung ist oft dramatischer und zielt darauf ab, die römischen Tugenden und den Kampf gegen äußere Bedrohungen zu glorifizieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Polybios eine analytische Sichtweise einnimmt, während Livius eine moralische und narrativere Perspektive bietet.