Wie lange war die Ukraine eigenständig, bevor sie von Moskowitern bedrängt und erobert wurde?

Antwort

Die Ukraine war im Mittelalter und der frühen Neuzeit kein durchgehend eigenständiger Nationalstaat, sondern bestand aus verschiedenen Fürstentümern und Gebieten mit wechselnder Zugehörigkeit. Das wichtigste frühe Staatswesen auf dem Gebiet der heutigen Ukraine war die Kiewer Rus (9.–13. Jahrhundert), die jedoch im 13. Jahrhundert durch die Mongolen zerstört wurde. Nach dem Zerfall der Kiewer Rus gerieten große Teile der Ukraine unter die Kontrolle des Großfürstentums Litauen und später der polnisch-litauischen Adelsrepublik. Erst im 17. Jahrhundert entstand mit dem Kosakenstaat (Hetmanat) unter Bohdan Chmelnyzkyj (ab 1648) wieder eine Form ukrainischer Eigenstaatlichkeit. Dieser Kosakenstaat suchte Schutz vor Polen und schloss 1654 den Vertrag von Perejaslaw mit dem Zarentum Russland, was eine schrittweise Einflussnahme Moskaus einleitete. Die vollständige Eingliederung der Ukraine in das Russische Reich erfolgte schrittweise im 18. Jahrhundert, insbesondere nach der Zerschlagung des Hetmanats (1764) und der Auflösung der Saporoger Sitsch (1775). Zusammengefasst: - Die Ukraine war ab 1648 als Kosakenstaat (Hetmanat) für etwa 100 Jahre relativ eigenständig, bevor sie im 18. Jahrhundert endgültig vom Russischen Reich einverleibt wurde. - Davor gab es keine durchgehend eigenständige Ukraine im modernen Sinne, sondern wechselnde Herrschaften. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Bundeszentrale für politische Bildung](https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine/184068/geschichte-der-ukraine/) oder im [Ukraine-Lexikon der Bundeszentrale für politische Bildung](https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine/).

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