Was bedeutete Tugend während der Herrschaft der Terreur?

Antwort

Der Ausdruck „Tugend der Terreur“ bezieht sich auf ein zentrales Konzept während der Französischen Revolution, insbesondere in der Zeit der sogenannten „Schreckensherrschaft“ (französisch: La Terreur, 1793–1794). Der Begriff wurde vor allem von Maximilien Robespierre geprägt, einem führenden Mitglied des Wohlfahrtsausschusses. Robespierre argumentierte, dass die Tugend (französisch: vertu) und die Terreur (Schrecken) zusammengehören, um die Revolution und die Republik zu schützen. In seiner berühmten Rede vom 5. Februar 1794 sagte er sinngemäß: > „Die Tugend ohne Schrecken ist ohnmächtig; der Schrecken ohne Tugend ist verderblich. Der Schrecken ist nichts anderes als die rasche, strenge und unbeugsame Gerechtigkeit; er ist also eine Ausstrahlung der Tugend.“ Das bedeutet: Die Tugend steht für die moralischen Ideale der Revolution – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit. Der Schrecken (Terreur) war für Robespierre ein notwendiges Mittel, um diese Ideale gegen innere und äußere Feinde zu verteidigen. Die „Tugend der Terreur“ ist also die Vorstellung, dass Gewalt und Unterdrückung im Namen der Tugend und zum Schutz der Revolution gerechtfertigt seien. Zusammengefasst: Die „Tugend der Terreur“ beschreibt die Verbindung von moralischer Rechtschaffenheit (Tugend) und der Anwendung von Gewalt (Terreur) zur Durchsetzung und Verteidigung der revolutionären Ideale während der Französischen Revolution.

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