Die städtebauliche Geschichte Barcelonas im Bezug auf den Historismus ist eng mit der Entwicklung der Stadt im 19. Jahrhundert verbunden. Der Historismus, eine architektonische Stilrichtung, die sich durch die Wiederbelebung historischer Stile auszeichnet, hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Gestaltung Barcelonas während dieser Zeit. Ein zentraler Punkt in der städtebaulichen Entwicklung Barcelonas war der Plan Cerdà, benannt nach dem Ingenieur Ildefons Cerdà. Dieser Plan, der 1859 genehmigt wurde, zielte darauf ab, die Stadt zu erweitern und zu modernisieren. Er führte zur Schaffung des Eixample-Distrikts, einem großen, rasterförmigen Stadtteil, der durch breite Straßen, quadratische Häuserblocks und großzügige Plätze gekennzeichnet ist. Im Rahmen des Historismus wurden in Barcelona zahlreiche Gebäude errichtet, die historische Stile wie Gotik, Renaissance und Barock wieder aufgriffen. Ein prominentes Beispiel ist das Hospital de Sant Pau, das von Lluís Domènech i Montaner entworfen wurde und Elemente der katalanischen Gotik und des Jugendstils kombiniert. Ein weiteres bedeutendes Beispiel ist die Sagrada Família, die von Antoni Gaudí entworfen wurde. Obwohl Gaudís Werk oft dem Modernisme (katalanischer Jugendstil) zugeordnet wird, enthält es auch viele Elemente des Historismus, insbesondere in den gotischen Einflüssen. Der Historismus in Barcelona war somit ein wichtiger Bestandteil der städtebaulichen Entwicklung der Stadt im 19. Jahrhundert und trug zur Schaffung eines einzigartigen architektonischen Erbes bei, das bis heute sichtbar ist.