Christopher Clark ist ein Historiker, der vor allem für seine Arbeiten zur Geschichte des Ersten Weltkriegs bekannt ist, insbesondere für sein Buch "Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog". In diesem Werk argumentiert er, dass der Ausbruch des Krieges nicht das Ergebnis einer bewussten Entscheidung war, sondern vielmehr das Resultat einer Reihe von Missverständnissen, Fehlkalkulationen und unvorhergesehenen Ereignissen war. Clarks Sichtweise betont die Komplexität der politischen und sozialen Dynamiken in Europa zu dieser Zeit und stellt die Idee in Frage, dass es einen einzelnen Schuldigen für den Krieg gibt. Er hebt hervor, dass die Akteure in den verschiedenen Ländern oft in einem Zustand der Unsicherheit und des Drucks handelten, was zu einer Eskalation der Konflikte führte. Diese Perspektive hat zu einer differenzierten Diskussion über die Ursachen des Ersten Weltkriegs beigetragen und fordert eine Neubewertung der historischen Narrative, die oft auf einfache Schuldzuweisungen abzielen. Clarks Ansatz wird sowohl gelobt als auch kritisiert, da er die Komplexität der Geschichte betont, aber auch die Gefahr birgt, die Verantwortung für den Krieg zu verwässern.