War Spanien ein Fluchtweg aus Nazideutschland?

Antwort

Spanien spielte während und nach dem Zweiten Weltkrieg eine ambivalente Rolle als Fluchtweg aus dem nationalsozialistischen Deutschland. Obwohl Spanien unter Francisco Franco selbst eine autoritäre Diktatur war und mit dem NS-Regime sympathisierte, blieb das Land offiziell neutral und war kein Mitglied der Achsenmächte. Für viele Verfolgte des NS-Regimes, insbesondere Juden, politische Gegner und andere Gefährdete, war Spanien ein wichtiger Transitweg auf der Flucht aus Deutschland und den besetzten Gebieten. Viele flohen über die Pyrenäen von Frankreich nach Spanien, oft unter lebensgefährlichen Bedingungen. Von dort aus versuchten sie, weiter nach Portugal (vor allem nach Lissabon) zu gelangen, das als neutraler Staat ein wichtiger Ausgangspunkt für die Emigration nach Übersee war. Die spanische Regierung war jedoch nicht immer hilfsbereit. Es gab sowohl Fälle von Unterstützung als auch von Zurückweisung oder Auslieferung an die deutschen Behörden. Einzelne Diplomaten, wie Ángel Sanz Briz, retteten zahlreiche Juden, indem sie ihnen spanische Pässe ausstellten. Zusammengefasst: Spanien war für viele Flüchtende ein wichtiger, wenn auch gefährlicher Fluchtweg aus dem nationalsozialistischen Machtbereich, insbesondere als Transitland auf dem Weg nach Portugal und weiter in sichere Länder.

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