Franz Ferdinand, der Thronfolger des österreichisch-ungarischen Kaiserreichs, wurde von serbischen Nationalisten als Gegner angesehen, obwohl er Reformen plante, die den Völkern des Reiches mehr Autonomie und Rechte einräumen sollten. Der Hauptgrund dafür lag in seinen Plänen zur Umstrukturierung des Reiches. Franz Ferdinand befürwortete die Idee einer föderalen Umgestaltung der Habsburgermonarchie, die als "Trialismus" bekannt war. Diese Reform hätte eine dritte, slawische Einheit neben Österreich und Ungarn geschaffen. Während dies den slawischen Völkern innerhalb des Reiches mehr Rechte und Autonomie gebracht hätte, sahen serbische Nationalisten darin eine Bedrohung für ihre eigenen Ziele. Die serbischen Nationalisten strebten die Vereinigung aller Südslawen in einem unabhängigen Staat an, der von Serbien dominiert werden sollte. Sie befürchteten, dass die Reformen von Franz Ferdinand die Loyalität der südslawischen Völker innerhalb des Habsburgerreiches stärken und somit ihre eigenen Bestrebungen nach einem großserbischen Staat untergraben würden. Zusammengefasst sahen die serbischen Nationalisten in Franz Ferdinand einen Gegner, weil seine Reformpläne die Integration der südslawischen Völker in das Habsburgerreich fördern und damit ihre eigenen nationalistischen Ziele gefährden könnten.