Die Nationalsozialisten haben die Selektionstheorie und die Begriffe "struggle for life" und "survival of the fittest" von Charles Darwin stark missinterpretiert und missbraucht, um ihre rassistischen und ideologischen Ziele zu rechtfertigen. 1. **Selektionstheorie**: Darwins Theorie der natürlichen Selektion beschreibt, wie Organismen, die besser an ihre Umwelt angepasst sind, eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, zu überleben und sich fortzupflanzen. Die Nationalsozialisten verzerrten diese wissenschaftliche Theorie, um ihre Vorstellung von "Rassenhygiene" und "Eugenik" zu unterstützen. Sie behaupteten, dass bestimmte "Rassen" überlegen seien und dass es notwendig sei, "minderwertige" Rassen zu eliminieren, um die "Reinheit" und "Stärke" der "arischen Rasse" zu bewahren. 2. **Struggle for Life**: Dieser Begriff bezieht sich auf den Wettbewerb zwischen Organismen um begrenzte Ressourcen. Die Nationalsozialisten interpretierten dies als einen ständigen Kampf zwischen verschiedenen menschlichen Rassen, wobei sie behaupteten, dass dieser Kampf zur natürlichen Auslese der "stärkeren" Rassen führen würde. Sie nutzten diese Idee, um ihre aggressive Expansionspolitik und die Unterdrückung und Vernichtung anderer Völker zu rechtfertigen. 3. **Survival of the Fittest**: Dieser Ausdruck, der von Herbert Spencer geprägt und von Darwin übernommen wurde, bedeutet, dass diejenigen Organismen, die am besten an ihre Umwelt angepasst sind, überleben und sich fortpflanzen. Die Nationalsozialisten interpretierten "fittest" als "stärkste" oder "überlegene" Rasse und nutzten dies, um ihre rassistischen Ideologien zu untermauern. Sie behaupteten, dass die "arische Rasse" die "fitteste" sei und daher das Recht habe, über andere Rassen zu herrschen oder sie zu eliminieren. Diese Missinterpretationen und Verzerrungen der wissenschaftlichen Theorien wurden verwendet, um die Verbrechen des Holocaust und andere Gräueltaten zu rechtfertigen. Es ist wichtig zu betonen, dass Darwins Theorien keine moralischen oder sozialen Implikationen haben und nicht zur Rechtfertigung von Rassismus oder Gewalt verwendet werden sollten.