Kardinal Richelieu, eigentlich Armand-Jean du Plessis, war eine komplexe und vielschichtige Persönlichkeit. Er wird oft als ehrgeizig, intelligent und politisch geschickt beschrieben. Richelieu war bekannt für seine Fähigkeit, Macht zu konsolidieren und den Einfluss der französischen Krone zu stärken. Er war ein Meister der Intrige und nutzte seine Position als Erster Minister von König Ludwig XIII., um die zentralisierte Macht des Königtums zu festigen und die Hegemonie Frankreichs in Europa zu fördern. Richelieu war auch ein Mann von großer Entschlossenheit und Durchsetzungsvermögen. Er scheute nicht davor zurück, harte Maßnahmen zu ergreifen, um seine Ziele zu erreichen, was ihm sowohl Bewunderung als auch Feindschaft einbrachte. Seine Politik der Staatsräson, bei der die Interessen des Staates über alles andere gestellt wurden, prägte seine Amtszeit und hinterließ einen bleibenden Eindruck in der Geschichte Frankreichs. Trotz seiner oft als kalt und berechnend beschriebenen Natur war Richelieu auch ein Förderer der Künste und Wissenschaften. Er gründete die Académie française, um die französische Sprache und Literatur zu fördern. Seine Persönlichkeit bleibt bis heute Gegenstand zahlreicher historischer Studien und literarischer Darstellungen.