Kardinal Richelieu konnte sowohl Kardinal als auch Minister sein, weil die beiden Rollen in seiner Zeit nicht unvereinbar waren und sich sogar ergänzten. Als Kardinal hatte Richelieu eine hohe Position innerhalb der katholischen Kirche, was ihm erheblichen Einfluss und Autorität verlieh. Gleichzeitig war er als Minister unter König Ludwig XIII. von Frankreich tätig, wo er die politische Macht des Königs stärkte und die Zentralisierung des Staates vorantrieb. Die Kombination dieser beiden Rollen ermöglichte es Richelieu, sowohl kirchliche als auch weltliche Macht zu nutzen, um seine politischen Ziele zu erreichen. Seine Position als Kardinal verschaffte ihm moralische und spirituelle Autorität, während seine Rolle als Minister ihm die Möglichkeit gab, direkt in die Regierungsgeschäfte einzugreifen und Reformen durchzuführen. Diese Doppelrolle war in der damaligen Zeit nicht ungewöhnlich, da die Kirche und der Staat oft eng miteinander verflochten waren.