Ein Stellvertreterkrieg ist ein Konflikt, bei dem zwei oder mehr externe Mächte ihre politischen, wirtschaftlichen oder militärischen Interessen durch Unterstützung von lokalen Akteuren oder Fraktionen in einem Drittland verfolgen, anstatt direkt gegeneinander zu kämpfen. Hier sind einige bekannte Problemfälle: 1. **Kalter Krieg (1947-1991)**: Viele Konflikte während des Kalten Krieges können als Stellvertreterkriege betrachtet werden, bei denen die USA und die Sowjetunion rivalisierende Fraktionen unterstützten. Beispiele sind der Koreakrieg (1950-1953) und der Vietnamkrieg (1955-1975). 2. **Afghanistankrieg (1979-1989)**: Die Sowjetunion unterstützte die kommunistische Regierung Afghanistans, während die USA, Pakistan, Saudi-Arabien und andere Länder die Mudschaheddin-Rebellen unterstützten. 3. **Syrischer Bürgerkrieg (seit 2011)**: Dieser Konflikt hat viele externe Akteure involviert, darunter Russland und Iran, die die syrische Regierung unterstützen, und die USA, Türkei und verschiedene Golfstaaten, die verschiedene Rebellengruppen unterstützen. 4. **Jemenkrieg (seit 2015)**: Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate unterstützen die jemenitische Regierung, während der Iran die Huthi-Rebellen unterstützt. Diese Konflikte sind oft besonders komplex und langwierig, da sie nicht nur lokale, sondern auch internationale Dimensionen haben.