Die osmanische Expansion kann in mehrere Phasen unterteilt werden, die jeweils durch bedeutende Ereignisse und Entwicklungen gekennzeichnet sind: 1. **Gründungs- und Konsolidierungsphase (1299-1453)**: - **1299**: Gründung des Osmanischen Reiches durch Osman I. - **1354**: Eroberung von Gallipoli, erster fester Stützpunkt in Europa. - **1389**: Schlacht auf dem Amselfeld, Sieg über die Serben. - **1453**: Eroberung von Konstantinopel durch Mehmed II., Ende des Byzantinischen Reiches. 2. **Höhepunkt der Expansion (1453-1566)**: - **1517**: Eroberung von Ägypten und der Heiligen Städte Mekka und Medina durch Selim I. - **1526**: Sieg in der Schlacht bei Mohács, Beginn der osmanischen Herrschaft über Ungarn. - **1529**: Erste Belagerung Wiens. - **1566**: Tod von Süleyman dem Prächtigen, der das Reich auf den Höhepunkt seiner Macht führte. 3. **Stagnation und Defensive (1566-1683)**: - **1571**: Niederlage in der Seeschlacht von Lepanto gegen die Heilige Liga. - **1683**: Zweite Belagerung Wiens, die mit einer Niederlage endete und den Beginn des Rückzugs aus Mitteleuropa markierte. 4. **Rückzug und Reformen (1683-1827)**: - **1699**: Frieden von Karlowitz, Verlust großer Gebiete in Europa. - **1774**: Vertrag von Küçük Kaynarca, Verlust von Gebieten an Russland. - **1821-1829**: Griechischer Unabhängigkeitskrieg, der zur Unabhängigkeit Griechenlands führte. 5. **Niedergang und Auflösung (1827-1922)**: - **1878**: Berliner Kongress, weitere Gebietsverluste auf dem Balkan. - **1912-1913**: Balkankriege, Verlust fast aller europäischen Gebiete. - **1914-1918**: Teilnahme am Ersten Weltkrieg auf Seiten der Mittelmächte. - **1922**: Abschaffung des Sultanats und Gründung der Republik Türkei durch Mustafa Kemal Atatürk. Diese Phasen markieren die wichtigsten Etappen in der Geschichte der osmanischen Expansion und des anschließenden Niedergangs.