Die Pest im Emirat Granada, wie in vielen anderen Teilen Europas und der islamischen Welt, hatte verheerende Auswirkungen. Die Schwarze Pest, die im 14. Jahrhundert Europa heimsuchte, erreichte auch das Emirat Granada, das damals das letzte muslimische Königreich auf der Iberischen Halbinsel war. Die Pestepidemie, die zwischen 1347 und 1351 ihren Höhepunkt erreichte, führte zu einem massiven Bevölkerungsrückgang. Schätzungen zufolge starben etwa ein Drittel bis die Hälfte der Bevölkerung an der Krankheit. Die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen wurden stark beeinträchtigt, da die Arbeitskraft drastisch reduziert wurde und viele landwirtschaftliche Flächen brach lagen. Die Pest führte auch zu einem Anstieg der religiösen Frömmigkeit und zu sozialen Spannungen. In Granada, wie in anderen Teilen Europas, suchten die Menschen nach Erklärungen für die Katastrophe, was manchmal zu Schuldzuweisungen und Verfolgungen führte. Insgesamt war die Pest eine der größten Herausforderungen, denen das Emirat Granada gegenüberstand, und sie trug zur Schwächung des Königreichs bei, das schließlich 1492 von den Katholischen Königen Ferdinand und Isabella erobert wurde.