In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ereignete sich die sogenannte "Reichskristallnacht" oder "Kristallnacht", ein gewaltsamer Übergriff auf jüdische Geschäfte, Synagogen und Wohnungen im nationalsozialistischen Deutschland. Diese Pogromnacht wurde durch die Ermordung des deutschen Diplomaten Ernst vom Rath durch den jüdischen Jugendlichen Herschel Grynszpan ausgelöst, der aus Protest gegen die Behandlung seiner Familie in Deutschland handelte. In der Folge organisierten die Nationalsozialisten landesweit Angriffe auf jüdische Einrichtungen. Tausende von Geschäften wurden zerstört, über 1.400 Synagogen in Brand gesetzt und viele Juden wurden verhaftet oder misshandelt. Schätzungen zufolge wurden in dieser Nacht etwa 30.000 jüdische Männer in Konzentrationslager deportiert. Die Reichskristallnacht markierte einen Wendepunkt in der antisemitischen Politik des NS-Regimes und leitete eine Phase intensiverer Verfolgung und Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung ein, die schließlich in den Holocaust mündete. Die internationale Gemeinschaft reagierte mit Empörung, jedoch blieb eine wirksame Intervention aus. Die Ereignisse dieser Nacht sind ein tragisches Beispiel für den systematischen Antisemitismus und die Gewalt, die im nationalsozialistischen Deutschland herrschten.