Die Leitgedanken des Wiener Kongresses von 1814-1815, der nach den Napoleonischen Kriegen stattfand, lassen sich in drei zentrale Prinzipien unterteilen: Restauration, Legitimität und Solidarität. 1. **Restauration**: Dieses Prinzip zielte darauf ab, die politischen Verhältnisse in Europa vor der Französischen Revolution wiederherzustellen. Monarchien, die durch Napoleon gestürzt oder geschwächt worden waren, sollten wieder eingesetzt werden. Die Idee war, Stabilität und Ordnung in Europa zu gewährleisten, indem man die alten dynastischen Herrschaften zurückbrachte. 2. **Legitimität**: Der Gedanke der Legitimität besagt, dass die Herrschaft von Monarchen auf einem rechtmäßigen und anerkannten Anspruch basieren sollte. Dies bedeutete, dass die Thronfolger, die durch Erbfolge oder historische Rechte legitimiert waren, wieder an die Macht kommen sollten. Der Kongress wollte damit die Akzeptanz der Herrscher durch das Volk fördern und revolutionäre Bewegungen unterdrücken. 3. **Solidarität**: Dieses Prinzip bezieht sich auf die Zusammenarbeit der europäischen Mächte, um die neu geschaffene Ordnung zu bewahren. Die großen Mächte, insbesondere die Heilige Allianz (Russland, Österreich und Preußen), sollten sich gegenseitig unterstützen, um revolutionäre Bewegungen zu verhindern und die Stabilität in Europa zu sichern. Solidarität sollte auch durch diplomatische Mittel und militärische Interventionen gefördert werden, wenn es notwendig war. Diese drei Prinzipien bildeten die Grundlage für die politischen Entscheidungen des Wiener Kongresses und prägten die europäische Politik im 19. Jahrhundert maßgeblich.