Der Konflikt zwischen den Hutu und Tutsi in Ruanda, der 1994 in einem Völkermord gipfelte, hat tiefe historische Wurzeln. Die Spannungen zwischen diesen beiden ethnischen Gruppen wurden durch koloniale Machthaber, insbesondere die Belgier, verschärft. Während der Kolonialzeit bevorzugten die Belgier die Tutsi, die sie als rassisch überlegen betrachteten, und gaben ihnen Zugang zu Bildung und Verwaltungsposten. Dies führte zu einer sozialen und wirtschaftlichen Kluft zwischen den Tutsi und der Hutu-Mehrheit. Nach der Unabhängigkeit Ruandas 1962 übernahmen die Hutu die Macht und begannen, die Tutsi zu diskriminieren und zu unterdrücken. Diese Spannungen eskalierten über die Jahre und führten zu mehreren Gewaltausbrüchen. Der Höhepunkt dieser Spannungen war der Völkermord von 1994, bei dem radikale Hutu-Milizen und Teile der ruandischen Armee innerhalb von etwa 100 Tagen schätzungsweise 800.000 Tutsi und gemäßigte Hutu töteten. Der Völkermord wurde durch den Abschuss des Flugzeugs des damaligen Präsidenten Juvénal Habyarimana, einem Hutu, ausgelöst. Dies wurde als Vorwand genutzt, um die systematische Vernichtung der Tutsi zu beginnen. Internationale Gemeinschaften reagierten nur zögerlich, was die Tragödie weiter verschärfte. Weitere Informationen zum Thema finden sich auf der Website des United States Holocaust Memorial Museum: [USHMM - Ruanda](https://www.ushmm.org/genocide-prevention/countries/rwanda/case-study/background/1994-genocide).