In der frühen Neuzeit, etwa vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, konzentrierte sich die kommunale Sozialpolitik auf mehrere Kernpunkte: 1. **Armenfürsorge**: Städte und Gemeinden entwickelten Systeme zur Unterstützung der Armen, oft durch Almosen, Armenhäuser und Suppenküchen. Diese Maßnahmen sollten die schlimmste Not lindern und die soziale Ordnung aufrechterhalten. 2. **Bettlerregulierung**: Es wurden Gesetze und Verordnungen erlassen, um Betteln zu regulieren und zu kontrollieren. Ziel war es, zwischen "würdigen" und "unwürdigen" Armen zu unterscheiden und letztere zu disziplinieren oder aus der Stadt zu vertreiben. 3. **Krankenversorgung**: Die Einrichtung von Hospitälern und Siechenhäusern war ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Sozialpolitik. Diese Einrichtungen boten medizinische Versorgung und Pflege für Kranke und Gebrechliche. 4. **Waisen- und Findelhäuser**: Für verwaiste und ausgesetzte Kinder wurden spezielle Einrichtungen geschaffen, um ihnen Schutz und Erziehung zu bieten. 5. **Arbeitsbeschaffung**: Es gab Bemühungen, Arbeitsmöglichkeiten für Bedürftige zu schaffen, um sie von der Bettelei abzuhalten und ihnen ein selbstständiges Leben zu ermöglichen. 6. **Lebensmittelversorgung**: In Krisenzeiten, wie bei Missernten oder Kriegen, sorgten die Kommunen für die Verteilung von Lebensmitteln, um Hungersnöte zu verhindern. Diese Maßnahmen spiegelten das wachsende Bewusstsein für soziale Verantwortung und die Notwendigkeit wider, soziale Probleme systematisch anzugehen.