Die Herstellung von Seife aus Fett hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Bereits die Sumerer um 2800 v. Chr. kannten eine Art Seife, die sie aus Wasser, Alkali und Cassiaöl herstellten. Die alten Ägypter verwendeten eine Mischung aus tierischen und pflanzlichen Ölen mit Alkalien, um eine seifenähnliche Substanz zu erzeugen, die sie sowohl für die Körperpflege als auch für die Reinigung von Textilien nutzten. Im Mittelalter wurde die Seifenherstellung in Europa weiterentwickelt, insbesondere in Regionen wie Spanien, Italien und Frankreich. Diese Länder nutzten Olivenöl und andere pflanzliche Öle zusammen mit Asche von Pflanzen, die reich an Kaliumcarbonat waren, um Seife herzustellen. Die Stadt Marseille in Frankreich wurde im 17. Jahrhundert zu einem bedeutenden Zentrum der Seifenproduktion. Die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert brachte bedeutende Fortschritte in der Seifenherstellung. Chemiker wie Michel Eugène Chevreul entdeckten die chemischen Prozesse hinter der Verseifung, bei der Fette und Öle durch die Reaktion mit einer Lauge (wie Natriumhydroxid) in Seife und Glycerin umgewandelt werden. Diese Erkenntnisse führten zur Massenproduktion von Seife und machten sie für die breite Bevölkerung zugänglich. Heute wird Seife immer noch nach dem Grundprinzip der Verseifung hergestellt, obwohl moderne Produktionsmethoden und Zutaten die Vielfalt und Qualität der Seifenprodukte erheblich erweitert haben.