Der Anschlag in Solingen, der am 29. Mai 1993 stattfand, war ein rassistisch motivierter Brandanschlag auf ein Haus, in dem eine türkische Familie lebte. Bei dem Anschlag kamen fünf Menschen ums Leben, darunter drei Kinder. Die Hintergründe des Anschlags sind vielschichtig und stehen im Kontext einer zunehmenden Fremdenfeindlichkeit und rassistischen Gewalt in Deutschland in den frühen 1990er Jahren. Ein wesentlicher Faktor war die gesellschaftliche Stimmung, die durch wirtschaftliche Unsicherheiten und eine wachsende Zahl von Migranten geprägt war. In dieser Zeit kam es vermehrt zu Übergriffen auf Ausländer, und die rechtsextreme Szene gewann an Einfluss. Der Solinger Anschlag wurde von einer Gruppe von Neonazis verübt, die mit dem Brandanschlag eine klare Botschaft gegen Ausländer senden wollten. Der Anschlag führte zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte über Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und die Verantwortung des Staates im Umgang mit rechtsextremem Terror. Er gilt als Wendepunkt in der deutschen Erinnerungskultur und führte zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus in der Gesellschaft.