Die Begriffe "großdeutsche Lösung" und "kleindeutsche Lösung" beziehen sich auf zwei konkurrierende Konzepte zur politischen Vereinigung der deutschen Staaten im 19. Jahrhundert. 1. **Großdeutsche**: Diese Idee sah die Vereinigung aller deutschen Staaten einschließlich des Kaisertums Österreich vor. Befürworter dieser Lösung wollten ein Deutschland, das auch die deutschsprachigen Gebiete Österreichs einschließt. Dies hätte bedeutet, dass das Habsburgerreich eine führende Rolle in einem vereinten Deutschland gespielt hätte. 2. **Kleindeutsche Lösung**: Diese Variante strebte die Vereinigung der deutschen Staaten ohne Österreich an. Stattdessen sollte das Königreich Preußen die führende Rolle übernehmen. Diese Lösung wurde letztlich umgesetzt und führte zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs im Jahr 1871 unter preußischer Führung. Die Entscheidung für die kleindeutsche Lösung wurde maßgeblich durch den preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck beeinflusst, der die Einigung Deutschlands unter preußischer Dominanz vorantrieb.