Natalie Zemon Davis, eine renommierte Historikerin, hat die Geschlechtergeschichte der frühen Neuzeit durch eine Vielzahl von Arbeiten geprägt. In ihren Werken untersucht sie die komplexen sozialen, kulturellen und rechtlichen Strukturen, die das Leben von Männern und Frauen in dieser Epoche beeinflussten. Sie betont die Rolle von Frauen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und zeigt, wie sie trotz restriktiver Normen und Gesetze Handlungsspielräume fanden und nutzten. Ein zentrales Werk von Davis ist "The Return of Martin Guerre", in dem sie die Geschichte eines Identitätsbetrugs im 16. Jahrhundert erzählt und dabei die sozialen und geschlechtsspezifischen Dynamiken der Zeit beleuchtet. Sie zeigt, wie Frauen wie Bertrande de Rols, die Ehefrau des verschwundenen Martin Guerre, in patriarchalen Gesellschaften dennoch Einfluss ausüben konnten. Davis' Ansatz ist interdisziplinär und nutzt Methoden der Sozialgeschichte, der Kulturgeschichte und der Mikrogeschichte, um ein differenziertes Bild der Geschlechterverhältnisse zu zeichnen. Sie hebt hervor, dass Geschlechterrollen nicht statisch waren, sondern durch soziale Interaktionen und individuelle Handlungen ständig neu verhandelt wurden. Für weitere Informationen zu Natalie Zemon Davis und ihren Arbeiten kann ihre Biografie auf der Website der Princeton University eingesehen werden: [Princeton University - Natalie Zemon Davis](https://history.princeton.edu/people/natalie-zemon-davis).