Die Geschichte Bosniens zwischen 1700 und 1990 ist von verschiedenen politischen und sozialen Veränderungen geprägt. Im 18. Jahrhundert war Bosnien Teil des Osmanischen Reiches. Die osmanische Herrschaft brachte eine multikulturelle Gesellschaft mit sich, in der Muslime, Orthodoxe und Katholiken zusammenlebten. Im Laufe des 18. Jahrhunderts begannen jedoch die Habsburger, die Kontrolle über Teile Bosniens zu gewinnen, insbesondere nach den Kriegen gegen das Osmanische Reich. Im Jahr 1878 wurde Bosnien und Herzegowina auf dem Berliner Kongress unter österreichisch-ungarische Verwaltung gestellt, blieb jedoch formal Teil des Osmanischen Reiches. Diese Periode war geprägt von Modernisierungsversuchen und dem Einfluss der Habsburger, die Infrastruktur und Bildung förderten. 1914, mit dem Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo, begann der Erste Weltkrieg. Nach dem Krieg wurde Bosnien Teil des neu gegründeten Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen, das später in Jugoslawien umbenannt wurde. In der Zwischenkriegszeit erlebte Bosnien wirtschaftliche Schwierigkeiten und politische Instabilität. Während des Zweiten Weltkriegs war Bosnien von den Achsenmächten besetzt, und es kam zu schweren Konflikten, einschließlich der Verfolgung von Juden und anderen Minderheiten. Nach dem Krieg wurde Jugoslawien unter Josip Broz Tito als sozialistischer Staat neu organisiert. Bosnien und Herzegowina erhielt eine gewisse Autonomie, und es wurden bedeutende Fortschritte in der Bildung und Infrastruktur erzielt. Die ethnischen Spannungen wurden jedoch nie vollständig gelöst. In den 1980er Jahren, nach dem Tod Titos 1980, begannen die nationalistischen Bewegungen in den verschiedenen jugoslawischen Republiken zu wachsen. Diese Spannungen führten schließlich zur Unabhängigkeit Bosniens 1992 und zum darauffolgenden Bosnienkrieg, der bis 1995 dauerte und verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung hatte. Diese Zeitspanne ist also von einer Vielzahl von politischen Umwälzungen, Kriegen und dem Streben nach nationaler Identität geprägt.